Jens, der Food-Blogger mit Pfalzliebe

Saumagen. Es gibt wohl kein Essen, das mehr für die Pfalz steht als Saumagen. Und daran ist nicht nur Helmut Kohl schuld. So typisch der Saumagen aber auch sein mag, dem kulinarischen Zeitgeist entspricht das deftige Fleischgemisch nicht so ganz. Doch zum Glück gibt es kreative Geister wie Food-Blogger Jens Kleinschmidt, der dem Saumagen mit den richtigen Beilagen eine moderne Note verleiht.

Damit der Saumagen nicht zu schwer und deftig auf den Teller kommt, wird er mit Linsen und Fenchel und einem frischen Avocado-Püree serviert. Mit etwas Limette abgeschmeckt bekommt das Püree eine schöne frische Note.

Sahne-Linsen mit Saumagen

Rezept: Jens von gekleckert.de

Zutaten (für 2 Personen)

Für das Avocado-Püree

  • 1 Avocado
  • Saft einer Limette
  • 1/2 Knoblauchzehe
  • 1 Spritzer Tabasco

Für die Sahne-Linsen

  • 1 halbe kleine Fenchelknolle
  • 1 Schalotte
  • 1/2 Knoblauchzehe
  • 25g Butter
  • 1 kleine Tasse Beluga- Linsen
  • 80ml Sahne

Außerdem

  • 200g Saumagen

#1: Für die Linsen werden Schalotte, Knoblauch und Fenchel fein gewürfelt und in der Pfanne mit Butter angeschwitzt. Die Linsen waschen, mit dazugeben und mit zwei Tassen Wasser aufgießen. Bei schwacher Hitze dauert es ca. 20 Min. bis die Linsen gar sind. Ein bis zwei Minuten vor Ende der Kochzeit etwas Sahne dazugeben und die Flüssigkeit etwas reduzieren lassen. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken.

#2: Das Fleisch der Avocado wird aus der Schale gelöst und mit Limettensaft, Knoblauch, Salz und etwas Tabasco zu einem feinen Püree verarbeiten. Dafür eignet sich ein Zerkleinerer oder eine Stabmixer. Die Mischung in einer Quetschflasche oder einem anderen Portionierer abfüllen und kalt stellen.

#3: Nun geht es an den Saumagen. Dieser wird einfach in der Pfanne von beiden Seiten kross angebraten und dann in der gewünschten Form auf den Linsen angerichtet. Dazu kommt das Avocado-Püree und als Garnitur ein wenig Fenchelgrün.

Hier geht es zum Rezept 

Der Food-Blogger

Ursprünglich kommt Jens Kleinschmidt aus Düsseldorf, doch mittlerweile lebt er mit seiner Frau in Schifferstadt. Wie so oft war der Grund für den Wohnortwechsel die Arbeit. Als er 2011 ein Jobangebot in der Pfalz erhält, zieht er nach Schifferstadt, ganz einfach, weil dort die schönste Wohnung im Angebot war.

Aus dem ursprünglichen Plan ein paar Jahre in der Pfalz zu bleiben, um dann wieder nach Düsseldorf zu ziehen, ist mittlerweile eine innige Liebe zur Pfalz geworden. „Am liebsten würden wir hier gar nicht mehr weg“ sagt der Neupfälzer. Es ist vor allem die Mischung aus Natur, dörflichem Charakter und der guten Lage, die das Paar überzeugt. „Man ist total schnell in den Städten in der Umgebung wie Ludwigshafen, Mannheim oder Speyer, doch gleichzeitig hat man alle Vorteile vom Landleben“, erklärt Jens die Vorteile seiner neuen Heimat.

Für ihn als passionierten Hobbykoch und Food-Blogger spielt auch die Landwirtschaft eine Rolle:

„An den vielen Feldern und Landwirtschaftsbetrieben, die rund ums Städtchen angesiedelt sind, sieht man nicht nur was gerade wächst und Saison hat, sondern kann das Gemüse bei einem der vielen Hofläden auch direkt frisch vom Feld kaufen. Wälder, Weinberge und viele kleine Seen in der näheren Umgebung erhöhen die Lebensqualität um ein Vielfaches.“

In seiner Freizeit nutzt Jens die Seen der Umgebung zum Baden und Weinberge, Wald und Wiesen zum Spazieren, Wandern und Radfahren. Doch es gibt auch Dinge, die Jens in der Pfalz fehlen: „Was mir hier fehlt, ist eine gute Gastro-Szene. Das bin ich aus Düsseldorf ganz anders gewohnt. Vor allem wirklich gute und authentische asiatische Restaurants fehlen hier total.“

enn die Sehnsucht nach den Restaurants zu groß wird, dann fährt Jens auf Heimatbesuch nach Düsseldorf, wo auch seine Eltern noch wohnen.

Zum Bloggen gekommen ist der Düsseldorfer eher zufällig. Aus einer leeren Website wurde eine Rezeptesammlung, da Jens zur gleichen Zeit anfing sich mit dem Kochen zu beschäftigen. „Damals gab es erst wenige Foodblogs und der Zulauf an Lesern war eher gering, dennoch bin ich dabei geblieben. Es war auch primär eher eine Rezeptsammlung für mich“, erklärt der Hobbykoch. Mittlerweile sind nicht nur die Zugriffszahlen gestiegen, auch das Kochniveau hat sich gesteigert. Sous-Vide-Garen, Brotbacken und saisonales Kochen sind keine Fremdworte mehr für Jens.

Heute organisiert Jens sogar einen Supper Club. Davon spricht man, wenn ein Hobbykoch Gäste in seine Wohnung einlädt und ihnen ein Menü serviert. Ein Restaurant in privaten vier Wänden sozusagen. Jens erklärt, wie der Supper Club bei ihm abläuft: „Ich habe eine Liste mit Leuten, die prinzipiell Interesse haben an einem solchen Abend dabei zu sein. Ich kommuniziere dann immer erst den nächsten Termin und etwas später dann auch das grobe Menü per Mail. Wen das Menü anspricht und wer Lust hat dabei zu sein, meldet sich und kommt in den Lostopf.“ Für zehn Leute haben Jens und seine Frau Platz. Wer kommen darf, entscheidet das Los.

Es gibt meist ein 4- bis 6-Gänge-Menü. Am Ende des Abends, zahlt jeder eine Spende in beliebiger Höhe. Eben so viel, wie ihm der Abend wert war.

Wer Interesse hat, an Jens` Supper Club teilzunehmen, der findet auf dem Blog gekleckert.de/supper-club/ ein Formular. Einfach ausfüllen und schon wird man auf die Liste gesetzt. 

Text: Julia Schattauer

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