Schnorres – Das Bier aus der Pfalz

Schnorres Martin Leister
Martin Leister mit seinem Schnorres Bild: Robin Hock

Begeisterung für Bier, das scheint einem Winnweilerer in die Wiege gelegt zu werden. Wer in der Nähe der Bischoff-Brauerei aufwächst ist eng mit dem Hopfensaft verbunden. Bei Martin Leister, eigentlich Lehrer, geht die Liebe zum Bier so weit, dass er kurzerhand sein eigenes braute.

Von der Schnapsidee zum eigenen Bier

Zwar war es nicht die sprichwörtliche Schnapsidee, kühn klingt es aber allemal: In Winnweiler ein eigenes Bier brauen und das auch noch im kleinen Keller der Eltern. Doch die Idee vom eigenen Bier ließ Martin nicht mehr los. Mit den richtigen Leuten können selbst die verrücktesten Ideen Realität werden. Mit Ingenieur und Mitbewohner Christoph Przygoda nahm die Geschichte ihren Lauf und das „Schnorres“ wurde Realität. Das ist nun schon mehr als ein Jahr her. Heute läuft das Geschäft mit dem sogenannten Craft Beer hervorragend.

Schnorres
Martin und Christoph mit ihrem Schnorres im Eiskeller. Bild: Robin Hock

Im elterlichen Keller und der mit 12 qm vielleicht kleinsten Brauerei Deutschlands, wird seitdem experimentierfreudig gebraut. Das Ergebnis wird nach jedem Braugang bei geselligen Bierproben strengstens auf Qualität und Geschmack getestet. Immer mehr Freunde, Bekannte und Nachbarn fanden Gefallen am Pfälzer Craft Beer, das per Definition unabhängig von Großkonzernen in kleinen Mikrobrauereien hergestellt wird.

Märzen, Lager oder auch PPA, das Pfälzer Pale Ale, gibt es bereits in Flaschen mit dem markanten Schnurrbart zu kaufen.

Um das Bier zu kühlen und zu lagern, haben die Brauer mittlerweile einen alten Eiskeller in der „Eisenschmelz“ in Hochstein angemietet. Der naturbehauenen Steinkeller von 1845 dient heute nicht nur als Kühlschrank sondern auch als Ausschanklocation. Einmal im Monat öffnen Martin und Christoph die schwere Eisentür, werfen den Grill an und verkaufen ihr Schnorres. Natürlich nicht, ohne auch die ein oder andere Verköstigung mit Kunden und Freuden in geselliger Runde.

Persönlicher Kontakt und Spaß stehen im Vordergrund

Das ist es, was Schnorres-Erfinder Martin so gut gefällt: Der persönliche Kontakt zwischen Kunden und Brauern. Nach Stationen am Bodensee und in Stuttgart ist Martin nun wieder in der Pfalz. Er arbeitet in Phillipsburg an einer Realschule und freut sich, dass er wieder in der Nähe ist. Auch beim Bier ist den Erfindern der Bezug zur Heimat wichtig. Das naturbelassene Bier wird größtenteils mit Zutaten und Materialien aus der Pfalz hergestellt. Das Schnorres soll für die Heimat stehen. Nicht umsonst heißt es „das Bier aus der Pfalz“. Qualität, Transparenz und kurze Transportwege, das ist den beiden Freunden und Kollegen wichtig.

Bild: Robin Hock
Bild: Robin Hock

„Was ich an der Pfalz so mag? Eindeutig die Geselligkeit und die Hilfsbereitschaft“, sagt Leister während er am Grill die Würstchen wendet. Es ist der erste Mittwoch des Monats und schon einige Schnorresfans haben ihre Pfandkisten, die natürlich mit Schnurrbart markiert sind, gegen volle Kisten getauscht. Viele bleiben auf ein Bierchen da, testen die neuen Sorten und plaudern mit dem Chef. Martin ist ein geselliger und vor allem sympathischer Typ, der mit jedem ins Gespräch kommt. Kein Wunder, dass auch Freunde gerne aushelfen. „Von Anfang an gab es viele Unterstützer und Helfer, die einspringen, wenn Not am Mann ist“, freut er sich. Wenn der Lehrer wegen einer Konferenz zu spät zum Ausschank kommt, dann springen kurzerhand die Freunde ein und übernehmen den Bierverkauf. „In der Pfalz, da kann man auf die Leute zählen“, da ist sich der Rückkehrer sicher.

Feuerwehrauto mit Zapfanlage

Was die Zukunft der Minibrauerei angeht, wünschen sich die beiden Schnorresmacher endlich eine „richtige“ Brauerei. Doch gemütlich soll es trotzdem bleiben, denn im großen Stil wollen sie kein Bier herstellen. „So wie wir das gerade machen mit dem Ausschank und ohne großen Vertrieb, finden wir das eigentlich gut. Familiär, gesellig und freundschaftlich. So macht das Ganze Spaß“, resümiert Martin.
Einen Zuwachs gibt es allerdings doch: In ein ausrangiertes Feuerwehrauto aus den 1970ern wurde eine Zapfanlage gebaut und zum Ausschankwagen umfunktioniert. Mit diesem Auto wollen sie auch auf Festen das Schnorres frisch gezapft anbieten.

Ach ja, eines bleibt noch zu klären: warum eigentlich Schnorres? Martin und Christoph sind große Fans vom „Movember“. Ein Kofferwort aus dem englischen Wort für Schnorres „Moustache“ und November. Ursprünglich ließen sich in Australien Männer im November den Bart wachsen, um damit Spenden für die Erforschung von Prostatakrebs zu sammeln. Mittlerweile hat der „No-Shave-November“ Bartliebhaber auf der ganzen Welt erreicht und einen echten Hype ausgelöst.

Das Schnorres gibt es jeden 1. Mittwoch im Monat ab 18 Uhr in Winnweiler im Eiskeller in der Eisenschmelz. Im Craftbeer-Laden „Bomto“ in Kaiserslautern kann das Bier auch erworben werden.

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