Noch vor wenigen Jahren galt sie als nahezu ausgerottet, heute finden sich einige Exemplare in geschlossenen Waldgebieten der Mittelgebirge. Die Rede ist von Wildkatzen, die von der Deutschen Wildtier Stiftung zum „Tier des Jahres“ 2018 gewählt wurde.
Das Land Rheinland-Pfalz beherbergt die größte Wildkatzenpopulation in Deutschland. Mehr als die Hälfte des gesamtdeutschen Bestandes, etwa 1400 bis 1700 Tiere, lebt hier. Die Rückzugareale der Wildkatzen sind der Pfälzerwald, Wälder in der Eifel mit geringen Schneelagen und der Bienwald, als einzige Wildkatzenpopulation Europas in Niederungswäldern. Katzenpopulationen in abgeschnittenen Bereichen, wie zum Beispiel im Donnersberg, erhalten sich aufgrund ihrer Verinselung leider nicht auf Dauer.
Die nachtaktiven Katzen sind scheu und somit nur selten von Menschen zu beobachten. Mit der Hauskatze haben die wilden Exemplare nur wenig gemein. Unsere Hauskatzen gehen auf eine Katzenart aus dem Orient zurück – eine Schwesterart der europäischen Wildkatze, die die Römer über die Alpen brachten. Die Wildkatzen haben ein langes graues Fell mit gelblichem Unterton. Die Tigerzeichnung ist im Erwachsenenalter wenig ausgeprägt. Markant ist der buschige Schwanz mit zwei bis drei auffälligen Ringen und einem dunklen, stumpfen Ende. Auf dem Rücken ist der dunkle Aalstrich, der an der Schwanzwurzel endet, ein Merkmal für die Wildkatze.
Die bedrohten Katzen waren zwischenzeitlich fast ganz aus Deutschland verschwunden. Neben der hohen Jungensterblichkeit, nur etwa eines von vier Jungen erreicht das Erwachsenenalter, sind vor allem Straßenverkehr und Forstwirtschaft schuld an der hohen Sterblichkeit und langsamen Reproduktion der Wildtiere. „Die streng geschützte Art ist auf Schutzmaßnahmen und den Erhalt naturnaher Wälder sowie hecken- und gehölzreiche Kulturlandschaften angewiesen“, sagt Malte Götz. Der Biologe und Wildkatzenexperte der Deutschen Wildtier Stiftung betont, wie wichtig das Engagement ist: „Denn noch immer bleibt vieles über die ökologischen Ansprüche der Wildkatze im Verborgenen. Ihr Lebensraum ist der Wald und sie sind überwiegend in der Dämmerung und der Nacht aktiv.“
Die Deutsche Wildtier Stiftung untersucht mit Hilfe von Wildkatzenexperten in einem insgesamt dreijährigen Forschungsprojekt in Rheinland-Pfalz, wie sich eine zunehmende menschliche Nutzung von Wäldern, in denen die Wildkatze lebt, mit dem Artenschutz verträgt. „Ziel des Wildkatzenschutzes ist eine Wiederbesiedlung aller geeigneten Waldlebensräume.“
Abbildung und Infos: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de