Wer am Dorfgemeinschaftshaus in Kalkofen in der Nordpfalz vorbeifährt, dem fällt das Schild gleich ins Auge: Exzess Kreativmanufaktur.
Im ersten Stock der alten Schule hat sich ein junger Kreativer niedergelassen und sein Büro für Kunst und Design eröffnet, ein neues Gewerbe seit vielen Jahren in der kleinen Gemeinde zwischen Alsenz- und Appeltal.
Als „Stoffi“ ist Christoph Frankfurter vor allem den Zeitungslesern ein Begriff. Seit 1999 zeichnet er mit diesem Spitznamen für die Donnersberger Rundschau der RHEINPFALZ Karikaturen. Bei seinen ersten Aufträgen war er gerade einmal 13 Jahre alt.
Seitdem wurde der Karikaturist für Hochzeitspaare, Jubilare aber auch für Firmenlogos oder Werbebanner engagiert. Mit dem Studium des Kommunikationsdesigns an der FH
Mainz konnte Frankfurter sein Spektrum erweitern. Nach dem Abschluss wagte er dann den Schritt in die Selbständigkeit: „Das war für mich der einzig logische Weg. So kann ich kreativ arbeiten und passende Aufträge finden“, erklärt der kreative Kalkofer, der mittlerweile in Mannweiler-Cölln wohnt.
Warum er sein Büro gerade in Kalkofen eröffnet? „Ich bin ein Landei“, lautet Christophs erste Erklärung. Vor allem sein Heimatdorf liegt im sehr am Herzen. „Ich fühle mich hier wohl. Und das wirkt sich auch auf meine Arbeit aus: Ich kann hier einfach besser arbeiten“, äußert er seine Beweggründe.
Da es in der Region nur ein kleines Angebot an Dienstleistungen im Bereich Grafik und Design, aber unzählige kleinere und mittelständische Gewerbe gibt, findet der Designer seine Kundschaft oft im näheren Umfeld.
In seiner Arbeit ist Christoph vielseitig aufgestellt: Logogestaltung, Layout, Banner, Druckvorlagen oder Webdesign stehen dabei genauso im Portfolio wie Illustrationen, Karikaturen oder Fotoarbeiten. Genau diese Verbindung von Handwerk, Kunst und digitaler Bearbeitung ist es, die die „Kreativmanufaktur“ besonders macht und von anderen Designbüros unterscheidet.
Der 31-Jährige betont: „Die Exzess Kreativmanufaktur ist die richtige Anlaufstelle für alle, die Wert auf gutes Handwerk legen. Bei mir gibt es kein schnelles Abfertigen der Aufträge, ich erarbeite für jeden Kunden ein sorgfältig auf ihn zugeschnittenes Design.“ So will sich Christoph von der Masse der Anbieter im Internet abheben. Angebote und Preise werden dabei für jeden Interessenten individuell zusammengestellt.
Von einzelnen Arbeiten wie Zeichnungen oder T-Shirts bis hin zu Gesamtpaketen mit Logo, Layout und Webdesign ist alles möglich.
Dass Christoph Frankfurter sein Büro in seinem Heimatdorf Kalkofen eröffnete, hat fast schon Symbolcharakter. Deutlich wird dies in seiner Abschlussarbeit seines Studiums, dem Kurzfilm „Dorfkultur Ex“. Der Film handelt vom vermeintlichen Sterben der Dorfkultur, personifiziert als Mann mit weißer Maske.
Es ist ein düsteres Bild, das Frankfurter rund um das Dorfleben zeichnet, doch ein Funke Hoffnung besteht: In der finalen Szene des Filmes streckt die Dorfkultur die Faust aus dem Grab. Mit der Eröffnung des Designbüros im Kalkofen leistet Christoph Frankfurter jedenfalls seinen Beitrag für den Erhalt der Kalkofer Dorfkultur. Dass das Dorfleben ausstirbt, das will er nämlich auf keinen Fall.
Text: Julia Schattauer